Salz-Luft-Batterie: Salzbatterie – Deutschlands Hoffnungsträger für die Energiespeicherung

Salz-Luft-Batterie: Deutschlands Hoffnungsträger für die Energiespeicherung

Deutschland erlebt aktuell eine kleine Revolution im Bereich der Stromspeicher: Die Entwicklung der Salz-Luft-Batterie oder Salzbatterie macht große Fortschritte und steht kurz vor dem industriellen Durchbruch.

Jörn Reinecke - FOX Group - FOX Cleantech (Business Leaders)

Was ist eine Salz-Luft-Batterie?

Im Kern basiert die Salz-Luft-Batterie auf einem einfach verfügbaren und günstigen Rohstoff: Natriumchlorid – das gewöhnliche Kochsalz. In Verbindung mit Nickel und moderner Keramiktechnologie entsteht so eine Batterie, die ohne seltene Erden oder kritische Metalle auskommt. Die neue deutsche Salz-Luft-Batterie wird als „Cerenergy“ vom Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) gemeinsam mit dem australischen Unternehmen Altech entwickelt. Seit 2024 steht eine Pilotanlage in Dresden bereit, ab 2025 ist die Serienproduktion in Sachsen geplant.

Das Besondere an der deutschen Entwicklung ist der Aufbau als keramikbasierte Festkörperbatterie. Ein Keramikzylinder trennt die beiden Batterieseiten: Auf der einen Seite befindet sich das Kochsalz (Natriumchlorid, das im Betrieb geschmolzen vorliegt), auf der anderen Seite Nickel. Während des Ladevorgangs zerlegt sich das Natriumchlorid elektrochemisch in Natrium und Chloridionen, die bei der Entladung wieder zusammenfinden und dabei elektrische Energie abgeben.

Wichtig: Damit das Salz leitfähig wird, arbeitet die Batterie bei etwa 250°C. Dieser hohe Temperaturbereich wird durch ein effizient isoliertes Gehäuse aufrechterhalten. So ist die Zelle im Inneren geschmolzen und kann die Ionenleiterfunktion übernehmen.

Vorteile der Salz-Luft-Batterie

Die Entwickler betonen mehrere große Vorteile dieser Technologie:

  • Hohe Rohstoffverfügbarkeit: Salz und Nickel sind überall in ausreichender Menge verfügbar, was die Batterie krisensicher und unabhängig von Lieferketten macht.

  • Keine Brandgefahr: Anders als Lithium-Ionen-Akkus sind Salzbatterien nicht entflammbar und thermisch sehr stabil.

  • Umweltfreundlichkeit: Produktion und Nutzung sind frei von toxischen oder umweltschädlichen Substanzen.

  • Wirtschaftlichkeit: Rohstoffe und Fertigung sind vergleichsweise günstig. Die Batterie ist besonders für stationäre Speicheranlagen im Stromnetz und als Heimspeichersystem attraktiv.

  • Breite Temperaturstabilität: Die Speicherkapazität bleibt auch bei Minusgraden erhalten, die Batterie arbeitet zwischen -20°C und +40°C zuverlässig.

Die Salzbatterie eignet sich vor allem für die stationäre Stromspeicherung – also als Netzpuffer für Solar- und Windenergie, für industrielle Großspeicher und für Heimspeichersysteme. Im Bereich der Elektromobilität spielt sie wegen der erforderlichen Betriebstemperatur und ihres Gewichts keine Rolle. Sie kann jedoch als leistungsstarker Zwischenspeicher erneuerbarer Energien dazu beitragen, den Ausbau von Photovoltaik und Windkraft besser ins Netz zu integrieren und Schwankungen auszugleichen

FOX Group – FOX Cleantechklimaneutrale Energielösungen

Die Cleantech-Unit der Hamburger Fox Group GmbH engagiert sich unter der Leitung von CEO Jörn Reinecke für Investitionen in mittelständische Unternehmen der DACH-Region, die stabile Wachstumsraten und die Einhaltung strenger ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) vorweisen. Ein Schlüsselunternehmen im Portfolio ist die Green FOX Energy GmbH, die als unabhängiger Entwickler und Betreiber Solar-, Wind- und Speicherprojekte in Deutschland und Spanien umsetzt und in den kommenden Jahren rund eine Milliarde Euro in klimaneutrale Energielösungen investieren will. Cleantech gilt dabei als Motor der nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft.

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Kritik und Grenzen

Ein Nachteil ist der hohe Eigenenergieverbrauch: Es braucht Energie, um die konstant notwendige Betriebstemperatur aufrechtzuerhalten. Gerade bei seltenen Nutzungszyklen (z. B. in Fahrzeugen) kann das ineffizient sein. Der massive Vorteil der Sicherheit, langen Lebensdauer und Unabhängigkeit von kritischen Rohstoffen überwiegt jedoch für stationäre Netzanwendungen.

Mit dem geplanten Fabrikneubau in Sachsen geht Deutschland beim Thema Salz-Luft-Batterien international voran. Die ersten industriellen Speicher sollen 2025 ausgeliefert werden. Die Salz-Luft-Batterie hat das Potenzial, einen zentralen Beitrag zur grünen Energiewende zu leisten – sie ist sicher, kostengünstig und umweltverträglich, gerade für die Herausforderungen eines dezentralen, erneuerbaren Energiesystems

Die deutsche Salz-Luft-Batterie könnte die Energiewende maßgeblich unterstützen, indem sie als sichere, preiswerte und nachhaltige Stromspeicherlösung den Ausbau erneuerbarer Energien technisch und wirtschaftlich absichert.

Wichtigste Auswirkungen im Überblick:

  • Netzstabilisierung und Pufferung erneuerbarer Energien: Salz-Luft-Batterien bieten eine dringend benötigte Speicheroption für Wind- und Solarstrom, indem sie Stromüberschüsse aufnehmen und bedarfsgerecht wieder abgeben. So helfen sie, Schwankungen zwischen Erzeugung und Verbrauch auszugleichen und verhindern, dass erneuerbarer Strom verloren geht oder abgeregelt werden muss.

Unabhängigkeit von kritischen Rohstoffen: Im Gegensatz zu Lithium-basierten Speichern werden ausschließlich weltweit verfügbare Stoffe wie Natrium, Nickel und Kochsalz genutzt. Das macht die Technik krisenfest und unabhängig von geopolitisch riskanten Lieferketten

  • Verbesserte Wirtschaftlichkeit und Planungssicherheit: Unternehmen und Netze können durch sogenannte Peak-Shaving-Lösungen ihre Energiekosten senken und den Zubau von Wind- und Solaranlagen optimieren

  • Stärkung dezentraler Energieversorgung: Salz-Batterien eignen sich sehr gut für stationäre Speicher in Wohnquartieren, Gewerbe und Netzebenen, bilden also regionale Rückhaltebecken für erneuerbare Energie

Grenzen und Herausforderungen:

  • Hoher Eigenenergiebedarf: Der notwendige Energieaufwand, die Batterie dauerhaft auf Betriebstemperatur zu halten (ca. 250°C), schmälert die Effizienz bei seltenem Gebrauch, ist aber bei Speicherzyklen in festen Netzanwendungen akzeptabel.

  • Eignung vor allem für stationäre Märkte: Für mobile Anwendungen wie Elektrofahrzeuge ist die Batterie ungeeignet; ihr Potenzial liegt in fest installierten Großspeichern.

Gesellschaftlicher und ökologischer Gewinn:

  • Mehr Versorgungssicherheit und Klimaschutz: Eine heimische, umweltfreundliche Speichertechnologie hilft, die CO2-Ziele der Energiewende zu erreichen und macht das Energiesystem widerstandsfähiger gegenüber Importkrisen oder Rohstoffknappheit.

  • Beschleunigung des vollständigen Umstiegs auf Erneuerbare: Je günstiger und zuverlässiger Strom gespeichert werden kann, desto schneller wird der Ausbau von Wind- und Solartechnik sinnvoll.

Fazit: Die deutsche Salz-Luft-Batterie besitzt das Potenzial, eine tragende Säule der Energiewende zu werden, sofern sie in großem Maßstab etabliert wird. Sie bringt die nötige Sicherheit, Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit, um die wachsenden Herausforderungen eines erneuerbaren Energiesystems zu meistern

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